Der Cocktail-Shaker: wie shake ich damit Cocktails und welcher ist der richtige?

Als Cocktailshaker bezeichnet man eine Art Mischbecher für die Herstellung von allerlei Drinks. Der Shaker ist das essentielle Werkzeug eines jeden Bartenders, eines jeden Hobbymixers und wohl das bekannteste Barzubehör. Ohne ihn geschüttelte Cocktails mixen? Unmöglich! Nach einer Grundregel werden alle Drinks geshaket, in denen schwer vermischbare Zutaten wie zum Beispiel Fruchtsaft, Zuckersirup, Gellee, Sahne oder Eiweiß enthalten sind. Dabei ist Shaker nicht gleich Shaker: Je nachdem, ob man ihn professionell oder hobbymäßig, oft oder eher seltener nutzt, greift man in der Regel auf eine bestimmte Art von Cocktail-Shaker zurück. Aber wann sollte man sich welchen Mixer zulegen? Damit ihr euch diese Frage selbst beantworten könnt, stellen wir euch verschiedene Shaker-Arten vor und wie man sie benutzt.

Welche Arten von Shakern gibt es?

Der Cobbler Shaker 

Die bekannteste Form des Cocktail-Shakers ist wohl die des Cobbler-Shakers. Diese Variante besteht aus einem großen Becher aus Metall, einem Sieb im Deckel sowie einem Deckel für das Sieb und steht in vielen Haushalten in den Vitrinen. Zu bedienen ist der Cobbler recht einfach: Eis und Zutaten, die man davor vorbildlich mit einem Jigger abgemessen hat, in den großen Metallbecher geben, das Sieb drauf stecken und den Deckel schließen. Dann kann man schütteln, wie man will. Denn der Cobbler ist im Gegensatz zu manchen anderen Shaker-Formen fest verschlossen. Man sollte nur darauf achten, nicht allzu lange zu schütteln, um den Drink mit dem Schmelzwasser der Eiswürfel nicht zu übermäßig zu verwässern. Mit dieser Technik kann man einen Drink in kurzer Zeit auf die gewünschte Temperatur herunterkühlen. Außerdem verbinden sich die Cocktailzutaten durch das Shaken gut miteinander. Die Füllmenge ist – verglichen mit zum Beispiel dem Boston Shaker – nicht hoch, man mixt mit dem Cobbler meist nur einen Drink auf einmal. Verwendet wird dieses Utensil meist von Hobby-Barmixern, weil er einfach zu bedienen und oft recht günstig ist.

Der Boston Shaker 

Ein Boston Shaker besteht aus einem Becher aus Edelstahl und einem großen Glas, das genau in den Becher passt. Das Glas ist meist ziemlich breit und hat ein großes Füllvolumen. So kann man zwei oder drei baugleiche Drinks in einem Durchlauf gleichzeitig zubereiten. Hier füllt man die Zutaten in das Glas und gibt bis zum Rand Eis hinein. Der Becher aus Metall (wird auch Tin genannt) wird über das Glas gestülpt. Jedoch nicht gerade, sondern leicht schräg, damit Glasrand und der Rand des Metallbechers eine Linie ergeben. Zum Shaken wird der Shaker so gedreht, dass der Tin unten ist. Dieser liegt auf der einen Hand, während die andere das Glas von oben festhält. Dann wird geschüttelt. Hier sollte man Vorsicht walten lassen, denn das Glas kann bei zu starkem Schütteln zerspringen, vor allem bei sehr großen Eiswürfeln. Um den Shaker zu verschließen (und dabei einen Unterdruck im Inneren zu erzeugen) schlägt man einmal mit einer Hand auf den Metallbecher. Um ihn wieder zu öffnen, schlägt man seitlich gegen die Becher. Dabei sollte man darauf achten, dass man mit der anderen Hand beide Teile gut im Griff hat. Danach seiht man die kühle Flüssigkeit mit einem Barsieb, dem Strainer, in das passende Cocktailglas ab.

Der Tin in Tin/Tin on Tin Shaker 

Dieses Exemplar ersetzt das Glas beim Boston Shaker durch einen weiteren Edelstahlbecher und funktioniert genau nach demselben Prinzip. Vorteile dabei sind, dass die beiden Metallbecher nahezu nicht (beim Shaken) zerstört werden können und sehr leicht sind. Auch hier sollte beim Abseihen ein extra Barsieb verwendet werden.

Der Parisian Shaker hat ebenfalls zwei Bestandteile. Ähnlich dem Tin on Tin Shaker sind die beiden Becher aus Metall, wobei der kleinere wie der Deckel des Cobbler Shakers geformt ist. Also ein zweiteiliger Tin on Tin Shaker in der Form eines Cobblers.

Zuletzt gibt es noch den Speedshaker, der genauso wie der Boston Shaker aus einem Metallbecher und einem Glas besteht. Der Unterschied besteht in dem verwendeten Glas, denn für den Cocktailmixer wird direkt das Gästeglas genutzt, in dem der Drink auch serviert wird. Das geht schneller, weil das Abseihen in das passende Glas entfällt. Demnach werden nur Getränke ohne dickflüssige oder feste Bestandteile, oder Longdrinks, die ohnehin viel Eis und Schmelzwasser vertragen, mit dem Speedshaker gemixt. Das Bar-Utensil eignet sich hervorragend für Discos oder Feste, bei denen recht viele unkomplizierte Drinks in kürzester Zeit gemischt werden müssen.

Cocktails shaken: Tipps und Tricks

In den Schüttelbecher wird grundsätzlich Eis in Form von Eiswürfeln gegeben. Crushed Ice schmilzt sehr schnell und würde den Drink stark verwässern. Das ist bei einigen Tiki-Drinks mit viel Prozent sogar der Fall, bei klassischen Cocktails allerdings eher unüblich. Benutzt man Eiswürfel, gilt: je härter das Eis ist, desto besser! Denn so bricht es weniger und das sorgt für weniger Schmelzwasser im Cocktail. Gebt aus demselben Grund immer zuerst die Zutaten in den Shaker und am Schluss das Eis!

Der Shaker wird so geschüttelt, dass das Eis und die Zutaten vom einen Becher in den anderen fliegen. Es gibt keine „richtige“ Weise des Shakens. Jeder Bartender hat seine eigene Technik. Allerdings gibt es verschiedene Ansätze, um Cocktails möglichst gut zu kühlen und ihnen dabei genau die richtige Menge an Schmelzwasser hinzuzufügen. Eine interessante Technik ist zum Beispiel der Hard Shake. Dabei wird der Shaker vor dem Oberkörper mit nach außen zeigenden Ellenbogen gehalten und in einer speziellen Bewegung geschüttelt, mit der ein Cocktail besonders kühl werden soll. Die Bewegungen sind beim Hard Shake abgerundet, damit die Kollision zwischen Eiswürfeln und Innenwand des Shakers abgeschwächt wird. Einige sagen sogar, dass durch verschiedene Bewegungsabläufe beim Hard Shake verschiedene Luftbläschen entstehen und so ein Drink (zum Beispiel hinsichtlich seiner Textur) positiv beeinflusst werden könne.

Viele Anfänger haben zu Beginn Schwierigkeiten die beiden Bestandteile des Boston Shaker oder des Tin in Tin Shakers auseinander zu bekommen. Dafür gibt es aber einige Tricks: Gerade beim amerikanischen Boston Shaker kann man den Metallbecher leicht zusammenpressen und so das Glas herausdrücken. Alternativ kann man einmal leicht seitlich auf das Glas schlagen, damit es sich vom Mixbecher löst. Diese Technik kann man auch beim Tin in Tin Shaker anwenden.

Je nach Drink variiert die Zeit, die man shaket ca. zwischen 12 und 25 Sekunden. Bei extrem alkoholreichen Cocktails, wie in etwa dem Daiquiri, bei dem 5 cl Rum, 3 cl Limettensaft und ca. 2 cl Zuckersirup miteinander vermixt werden, wird zum Beispiel länger geshaket, als bei einem Drink, der ohnehin wenig Alkohol enthält und nicht so viel Schmelzwasser benötigt. Erfahrene Bartender können auch an der Temperatur des Shakers entscheiden, wann ein Drink fertig ist.

Ist kein Jigger oder Messbecher zum Abmessen der Zutaten eines Cocktails vorhanden, kann auch der Deckel des Cobbler Shakers benutzt werden. Er fasst in etwa eine Unze, also 3 cl. Ein geeichtes Barmaß kann natürlich nicht damit ersetzt werden.

Es ist kein Barsieb zur Hand? Auch kein Problem. In dem Fall kann ein einfaches Glas mit dem Boden voran an die untere Innenseite des Shaker-Bechers gehalten werden. So wird das Ganze gekippt und die Flüssigkeit ins Glas gegossen. Die meisten Eisstücke gelangen mit dieser Methode nicht ins Gästeglas.

Der Dry Shake 

Beim Dry Shake wird die Flüssigkeit ohne Eis in den Cocktail-Shaker gegeben und so geschüttelt. Diese Vorgehensweise empfiehlt sich, wenn man Cocktailzutaten hat, die sich schwer vermischen lassen, wie Eiweiß, Sahne, vielleicht sogar Früchte. Auf diese Weise werden Drinks nicht verwässert, die sonst sehr lange mit Eis geschüttelt werden müssten, um sich zu verbinden. Nach dem Dry Shake wird der Cocktail nochmal auf Eis gemixt. Durch das Verfahren entsteht viel Schaum, was zum Beispiel im Pisco Sour, einem Drink mit Eiweiß, Pisco und Limettensaft, erwünscht ist.

Wann wird ein Cocktail gerührt?

Geschüttelt oder gerührt? Das ist die Frage. Ganz einfach: Einen Cocktail rührt man, wenn sich seine Zutaten leicht vermengen lassen und man einen klaren Drink mixen möchte. Wenn ein Cocktail ausschließlich aus alkoholischen Zutaten besteht, wird er ebenfalls gerührt. Ein Beispiel hierfür wäre der Negroni (Gin, Wermut und Campari). Weitere gerührte Drinks sind zum Beispiel der Martini, Manhattan oder der Old Fashioned.

Ein Beispiel für Cocktails, die geshaket werden, ist zum Beispiel die Margarita (Tequila, Limettensaft und Cointreau) oder der Whisky Sour (Bourbon, Zitronensaft und Zuckersirup). Drinks die schaumig geschlagen werden sollen, werden ebenfalls im Shaker zubereitet.

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